„Ist einfach zu wenig“Großunternehmer Würth empfiehlt Belegschaft, nicht die AfD zu wählen

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Reinhold Würth, Vorsitzender des Unternehmensbereirats der Würth-Gruppe, hat seinen rund 87.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern empfohlen, die AfD nicht zu wählen. (Archivbild)

Reinhold Würth, Vorsitzender des Unternehmensbereirats der Würth-Gruppe, hat seinen rund 87.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern empfohlen, die AfD nicht zu wählen. (Archivbild)

87.000 Beschäftigte arbeiten bei der Würth Group, für sie fand der Chef deutliche Worte. Außerdem kommentierte er die Ampel-Politik und Olaf Scholz.

Der Großunternehmer Reinhold Würth hat sich wohl in einem Schreiben an seine Belegschaft offen gegen die Alternative für Deutschland (AfD) ausgesprochen. Wie das „Handelsblatt“ am Montagabend (18. März) berichtet, positionierte sich der Milliardär deutlich gegen die Rechtspopulisten und lobte die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Würth hat das „Schrauben-Imperium“ aufgebaut, laut Konzern arbeiten 87.000 Beschäftigte in der Würth Group.

Schreiben an die Belegschaft: Großunternehmer Reinhold Würth stellt sich offen gegen die AfD

In dem ungewohnt deutlichen Schreiben gibt der Großunternehmer eine regelrechte Wahlempfehlung: „Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig“, zitiert das Handelsblatt aus dem Schreiben des Großunternehmers.

Würth wehrt sich laut Medienbericht allerdings gegen den Vergleich von AfD und Aufstieg der NSDAP: Bei der Machtübernahme Hitlers habe das deutsche Volk „bitter unter den Forderungen des Versailler Vertrags, einer Hyperinflation und riesengroßen Arbeitslosigkeit gelitten“. Der Zulauf zu Hitler sei „Folge einer bittertiefen Notsituation“ aller Deutschen gewesen, heißt es beim „Handelsblatt“. Heute sei die Situation laut Würth ganz anders und kein Mensch müsse hungern oder frieren.

In dem fünfseitigen Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt der Konzern-Chef die Frage: „Ich frage Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was will die AfD im Rahmen dieses Systems ändern?“.

Unternehmer Reinhold Würth lobt „Taurus“-Kurs von Kanzler Scholz

Dass Würth auch nicht komplett mit der Ampel-Politik zufrieden ist, wird ebenfalls aus dem Schreiben deutlich. Die Bundesregierung renne zuweilen „wie ein Hühnerhaufen“ durcheinander, sei aber immer noch besser als die AfD und auch die Ampel-Regierung habe einige positive Gesetze auf den Weg gebracht.

Konzern-Chef Würth sprach außerdem Olaf Scholz (SPD) seinen Respekt aus. Der Unternehmer lobte den Bundeskanzler, weil er „die Taurus-Marschflugkörper nicht aus Deutschland herausgibt“, zitiert das „Handelsblatt“.

Die Würth-Gruppe stellt Besfestigungs- und Montagetechnik her und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 87.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen gibt seinen Konzernumsatz mit mehr als 20,3 Millionen Euro an. Der Konzernsitz ist in Künzelsau in Baden-Württemberg. (mab)

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