HandballDem TuS Zülpich hilft nur noch ein Wunder – TVP freut sich aufs Pokalfinale

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt eine starke Toraktion von Euskirchens Felix Berbuir, der hoch in die Luft gesprungen ist.

Euskirchens Felix Berbuir überzeugte in Zülpich mit sieben Toren, davon drei von der Siebenmetermarke aus.

Bei der HSG Euskirchen steht die Saisonanalyse an. Durch den besseren direkten Vergleich ist der Klassenverbleib sicher.

Pure Erleichterung auf der einen, pure Verzweiflung auf der anderen Seite. So war die Stimmungslage am vergangenen Sonntag um 19.30 Uhr in der Zülpicher Dieter-Pritzsche-Halle. Die HSG Euskirchen hatte gerade das Abstiegsendspiel beim TuS Zülpich gewonnen und sich damit den Klassenerhalt am vorletzten Spieltag gesichert.

Gleichzeitig sind die Chancen der Zülpicher auf ein Minimum gesunken, nach nur einem Jahr in der Landesliga doch noch auf Verbandsebene zu verbleiben. Euskirchen ist wahrlich mit einem blauen Auge davongekommen und kann sich vor dem letzten Ligaspiel gegen die HSG Merkstein beruhigt zurücklehnen.

Direkter Vergleich spricht für die HSG Euskirchen

Für diese Euskirchener Gelassenheit spricht, dass sie mit 19:27 Punkten aktuell zwei Punkte vor der SG Düren 99 und den Zülpichern liegen und im Falle eine Heimniederlage gegen Merkstein (Samstag, 19.30 Uhr, Peter-Weber-Halle, Kuchenheim) im direkten Vergleich gegenüber diesen beiden Mannschaften die Oberhand haben.

Schlechter als Platz zehn kann es also nicht werden. Dementsprechend gelassen geht Andreas Trimborn in diese Partie. „Die Mission von Dirk Esser und mir ist erfüllt und wir übergeben jetzt die Mannschaft mit dem Klassenerhalt an unseren Nachfolger weiter“, sagt der Euskirchener Trainer.

Esser und Trimborn wollen zusammen mit dem Vorstand jetzt die Fehleranalyse über die über weite Strecken recht schwache Saison betreiben, damit diese sich so nicht noch einmal wiederholt. „Jetzt gegen Merkstein wünsche ich mir noch einmal so eine Energieleistung wie gegen Zülpich und dann glaube ich, können wir danach bei einem Bierchen den Sieg und das Saisonende zusammen mit den Fans feiern“, so Andreas Trimborn.

Zülpich braucht am Samstag ein kleines Handball-Wunder

Ganz anders sieht es da bei den Zülpichern (17:29 Punkte) aus. Sie müssen ihr Spiel beim mittlerweile geretteten TV Birkesdorf II (Samstag, 15.45 Uhr, Festhalle, Düren-Birkesdorf) zwingend gewinnen und zudem noch hoffen, dass die punktgleichen Dürener nicht beim Ligafünften HSG Siebengebirge-Thomasberg II gewinnen. Und wenn das nicht schon alles wäre, denn zudem darf der TV Rheinbach II (18:28 Punkte) aufgrund des Vorteils im direkten Duell keinen Punkt beim Tabellenvierten TuS Wesseling holen.

Optional, aber noch nicht offiziell bestätigt, bestünde dann noch die Chance, dass Rheinbach II seine Mannschaft bis zum Meldeschluss für die kommende Saison zurückzieht, da man mit Merl und Ollheim-Straßfeld eine neue Spielgemeinschaft bildet und nahezu auszuschließen ist, dass dann zwei Mannschaften dieser SG in der gleichen Liga antreten.

Zülpichs Trainer will von Rechenspielen nichts wissen

Von diesen Rechenspielen will Zülpichs Trainer Olaf Pohlmeier aber überhaupt nichts wissen. „Wir waren am Sonntag nicht landesligareif und haben verdient eine Klatsche bekommen, von daher müssen wir erst einmal schauen, dass wir selbst unsere Hausaufgabe erfüllen. Das wird schwer genug“, sagt Olaf Pohlmeier. Auch wenn die Situation nahezu aussichtslos erscheint, bleibt der Zülpicher positiv. „Wir haben jetzt noch einmal 60 Minuten vor uns und wollen hier nochmal das abrufen, was uns gerade zu Saisonbeginn ausgezeichnet hat, nämlich Einsatz, Wille und Aggressivität sowie Kampf und Laufbereitschaft“, so der Zülpicher.

Zwei Ligen höher muss der TV Palmersheim zum letzten Meisterschaftsspiel bei Schwarz-Rot Aachen ran (Samstag, 19.30 Uhr, Halle Neuköllner Straße II, Aachen). Der Ligazehnte spielt beim Ligazwölften, der das Hinspiel ziemlich deutlich und überraschend mit 28:17 gewonnen hatte. Auch wenn der TVP auf Revanche brennt, so steht der Spaß und nicht der Druck im Vordergrund. „Ich werde versuchen, so viel wie möglich durchzuwechseln, weil es jeder Einzelne verdient hat“, sagt Peter Trimborn.

Für ihn hat das Kreispokalfinale am 11. Mai höhere Priorität. „Klar wollen wir gewinnen, aber wichtiger ist, dass wir ohne Verletzungen bleiben“, so Palmersheims Trainer vor dem Wiedersehen mit seinem Freund Stefan Tuitje. Für den ehemaligen HSG-Trainer ist nach nur einer Saison bei den Aachenern Schluss. Tuitje, den es zur A-Jugend der JSG Köln zieht, freut sich ebenfalls auf das Spiel gegen Palmersheim. „Gerne würden wir unseren Hinrundensieg wiederholen, aber dazu brauchen wir eine sehr gute Tagesform“, sagt Stefan Tuitje, die aus seiner Sicht die gesamte Saison über sehr schwankend war.

KStA abonnieren