EinwurfEhemalige FC-Spielerin aus Hürth hofft auf ein Unentschieden

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Die Fußballerin Ally Gudorf.

Das Herz schlägt für den 1. FC Köln, doch auch zum neuen Verein SC Freiburg hält sie: Ally Gudorf.

Die frühere FC-Spielerin und Hürtherin Ally Gudorf spricht im Interview über den 1. FC Köln und ihre neue Heimat Freiburg.

Der 1. FC Köln spielt am 32. Spieltag der 1. Bundesliga gegen den SC Freiburg (Samstag, 18.30 Uhr) und heißt ein letztes Mal SC-Trainer Christian Streich an der Seitenlinie des Rhein-Energie-Stadions willkommen. Im vergangenen Sommer wechselte die ehemals in Hürth wohnhafte Fußballerin Ally Gudorf (22) von den Damen des FC zum SC in den Breisgau, wo sie sich mittlerweile eingelebt hat. Im Gespräch mit Matthias Breuer berichtet die Mittelfeldspielerin, welchen Stellenwert der scheidende Coach Streich in Freiburg hat und was sie den Geißböcken in der finalen Phase noch zutraut.

Frau Gudorf, wie sind Sie in ihrer ersten Saison beim SC Freiburg angekommen?

Ally Gudorf: Ich bin wirklich gut angekommen, wurde von allen im Verein toll aufgenommen und finde mich sehr gut zurecht. Die Stadt ist viel, viel kleiner als Köln, aber echt schön. Ich bin happy, jetzt hier in Freiburg zu sein.

In Ihrer Zeit beim 1. FC Köln waren Sie nebenbei noch als Trainerin beim FC Hürth aktiv. Haben Sie in Freiburg Ihre Tätigkeiten an der Seitenlinie ebenfalls wieder aufnehmen können?

Neben dem Fußball studiere ich momentan Sportwissenschaften. Aber tatsächlich ergibt es sich vielleicht, dass ich in nächster Zeit sozial benachteiligte Kinder einmal die Woche trainieren werde, damit die einen Einstieg in den Fußball finden.

Ally Gudorf in den Farben des 1. FC Köln.

Ally Gudorf in den Farben des 1. FC Köln.

Sie haben bereits die Städte miteinander verglichen. Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den Vereinen?

Bei beiden Verein ist die Fankultur echt großartig. Das hätte ich gar nicht in Freiburg in der Art erwartet. Ich habe den SC Freiburg in der Bundesliga als etwas ruhigeren Verein wahrgenommen und nicht so offen und aufbrausend wie die Kölner. Aber ich wurde mittlerweile vom Gegenteil überzeugt, denn hier wird auch ordentlich Stimmung erzeugt. Das ist eine Gemeinsamkeit mit dem FC, die ich in Köln und jetzt in Freiburg echt wertschätze.

Trainer Christian Streich steht für den nachhaltigen Fußball in Freiburg wie kein anderer in der deutschen Medienlandschaft. Wie wird er in der Stadt wahrgenommen?

Der Trainer wird hier schon extrem wertgeschätzt und jeder weiß, was er für den Verein getan hat. Daher hat er hier einen hohen Stellenwert. Das mache ich allein daran fest, dass es bei seiner Abschiedsankündigung keine negativen Kommentare gab und ich nur Dankbarkeit von den Fans und den Menschen in der Stadt mitbekommen habe.

Bei beiden Vereinen ist noch einiges möglich, daran halte ich fest.
Ally Gudorf

Spüren Sie in Freiburg, dass sich der langjährige Chef-Coach auf Abschiedstournee befindet und bald seine Trainer-Karriere beenden wird?

Ich glaube, dass der Abschied noch ein bisschen verdrängt wird, weil es ja noch ein paar Wochen hin ist. Aber auf das letzte Heimspiel unter Streich fiebern alle Fans hin und wollen Tickets haben, um den Abschied mitzuerleben. Es sind schon große Emotionen zu spüren.

Für den 1. FC Köln als auch den SC Freiburg ist eine Verbesserung in der Tabelle rein rechnerisch noch möglich. Während es für die Kölner um die Relegation geht, träumt Freiburg erneut von Europa. Was trauen Sie den Teams noch zu im Saisonfinale?

Bei beiden Vereinen ist noch einiges möglich, daran halte ich fest. Für Köln ist es natürlich eine schwierige Ausgangslage, wenn ich mir die Tabelle anschaue. Es war schade, dass gegen Mainz nicht mehr drin war. Dennoch: Ich bin ein sehr hoffnungsvoller Mensch und wünsche mir für beide Vereine, dass sie ihre jeweiligen Ziele erreichen.

In den vergangenen Tagen holten sich die Geißböcke die ein oder andere Standpauke bei ihren Fans ab. Auch bei anderen Vereinen war dies an den vergangenen Spieltagen zu beobachten. Bringt ein solcher Meinungsaustausch einen Spieler weiter?

Das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Natürlich sind die Fans extrem wichtig, aber am Ende muss das Trainerteam den Plan haben, wie es zum Erfolg geht. Bei mir hielt es sich mit den Ratschlägen von Fans bisher extrem in Grenzen. Generell nehme ich nur Tipps von Menschen an, die Ahnung haben und meinem Papa.

Wer wird am Samstag das vorletzte Heimspiel der Kölner für sich entscheiden können?

Es wird ein 2:2-Unentschieden geben. Köln hat mein Herz, aber ich bin mittlerweile auch echt Fan des SC Freiburg geworden, deswegen bin ich da solidarisch. Für beide Teams wären drei Punkte allerdings wichtiger.

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